In unserem neuen Heft, „Alltagsgeschichten“, berichten Ehrenamtliche und Nachbarn*Innen gemeinsam von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, die sie durch und mit „hallo nachbar!“ gesammelt haben. Alle zwei Wochen möchten wir nun einzelne Geschichten vorstellen, sodass alle einen besseren Einblick in das Leben unserer Nachbarn*Innen und die Arbeit unserer Ehrenamtlichen bekommen können.
Alle, die Interesse an diesen Geschichten haben, können die „Alltagsgeschichten“ ganz einfach kostenlos bei uns bestellen! Einfach telefonisch (0211 15 30 60) oder per Mail (hallo-nachbar@vision-teilen.org) bei uns melden und ein eigenes, gedrucktes Heft per Post oder zum Abholen im Büro (nach terminlicher Absprache), erhalten.
In dieser „Alltagsgeschichte“ berichtet unsere Ehrenamtliche Jacqueline von den Erfahrungen, die sie mit ihrer Nachbarin Käthe und „hallo nachbar!“ gemacht hat. Diese sind vielleicht ein bisschen anders, als man es von den anderen Geschichten vielleicht erwarten würde.
„Ich bin schon zwei Jahre ein Teil von „hallo nachbar!“. Meine Nachbarin Käthe habe ich von meiner Schwester „geerbt“, die sie bis zu der Geburt ihres Kindes betreut hatte. Käthe wohnte anfangs etwa zehn Minuten von mir entfernt und ich begleitete sie bei Arztbesuchen oder wir tranken Kaffee zusammen. Sie war gut versorgt. Jemand putzte ihre Wohnung und jemand kaufte für sie ein, persönlichen Austausch hatte sie kaum. Ihre fünf Kinder wohnen alle in Berlin.
Ich finde es schade, dass sie zu fast allen keinen Kontakt mehr hat. Sie ist eine außerordentlich nette Dame, ich habe sie schnell in mein Herz geschlossen. Zu mir sagt sie immer: „Meine Kleine.“
Eines Tages rief sie mich an und lag hilflos auf dem Boden.
Mit ihrer Berliner Schnauze machte Käthe gerne das ein oder andere Witzchen und wir hatten viel Spaß miteinander. Im Laufe der Zeit wurde sie jedoch gebrechlicher. Sie konnte kaum noch laufen und das Haus nicht mehr verlassen. Eines Tages lag sie hilflos auf dem Boden und rief mich an. Ich war auf der Arbeit und musste per Telefon Unterstützung organisieren. Da war klar, dass sie nicht mehr allein leben kann. „hallo nachbar!“ organisierte für sie einen Platz in einem Seniorenheim. Den Umzug habe dann größtenteils ich mit der Unterstützung eines anderen Ehrenamtlichen in die Hand genommen. Vor allem die Wohnungsauflösung war viel Arbeit.
Mir geht es im Leben gut. Ich bin dennoch demütig, weil ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.
Jetzt wohnt Käthe im Seniorenheim am anderen Ende der Stadt. Ich habe inzwischen zwei Kinder und bin stark eingebunden. Obwohl nun eine andere Ehrenamtliche aus ihrer neuen Nachbarschaft Käthe besucht, stehe ich immer noch regelmäßig mit ihr in Kontakt. Schließlich ist sie meine Freundin. Ich half ihr, sich im Seniorenheim häuslich einzurichten und bin glücklich, wenn ich ihr zumindest eine kleine Freude mache. Mir geht es im Leben gut. Ich bin dennoch demütig, weil ich weiß, dass das nicht selbstverständlich ist.
Nein-Sagen ist nicht meine Stärke.
Ich finde es super, dass es „hallo nachbar!“ gibt. Es ist alles sehr gut organisiert. Trotz der großen Zahl von über 125 Ehrenamtlichen bekam ich sehr gute Unterstützung. Marieke Schmale, die Leiterin von „hallo nachbar!“ beantwortet Mails schnell und persönlich. Zudem ist sie in Düsseldorf und Umgebung perfekt vernetzt. Sie kennt immer eine Stelle, die in schweren Situationen hilft und hat gute Tipps. Regelmäßig organisiert sie Workshops für die Ehrenamtlichen.
Ich freue mich schon auf den nächsten.“
Jacqueline ist eine unglaublich tatkräftige Ehrenamtliche. Kein Wunder, dass sie so tolle "Alltagsgeschichten" zu erzählen hat!
Wer alle Geschichten lesen möchte, meldet sich einfach telefonisch (0211 15 30 60) oder per Mail (hallo-nachbar@vision-teilen.org) bei uns, um eine eigene Ausgabe von „Alltagsgeschichten“ zu erhalten!