hallo nachbar!

In unserem neuen Heft, „Alltagsgeschichten“, berichten Ehrenamtliche und Nachbarn*Innen gemeinsam von ihren Erlebnissen und Erfahrungen, die sie durch und mit „hallo nachbar!“ gesammelt haben. Alle zwei Wochen möchten wir nun einzelne Geschichten vorstellen, sodass alle einen besseren Einblick in das Leben unserer Nachbarn*Innen und die Arbeit unserer Ehrenamtlichen bekommen können.

Alle, die Interesse an diesen Geschichten haben, können die „Alltagsgeschichten“ ganz einfach kostenlos bei uns bestellen! Einfach telefonisch (0211 15 30 60) oder per Mail (hallo-nachbar@vision-teilen.org) bei uns melden und ein eigenes, gedrucktes Heft per Post oder zum Abholen im Büro (nach terminlicher Absprache), erhalten.

Hiermit veröffentlichen wir die erste "Alltagsgeschichte" von einem unserer Ehrenamtlichen! Hier erzählt Eugen von all dem, was er tut, wenn er mit seinem Nachbarn, Benno, dessen Namen wir geändert haben, unterwegs ist!

"Manchmal sitzen Benno und ich einfach nur da. Manchmal nickt er kurz ein. Manchmal sprechen wir über Politik und Nachrichten. Ich denke, er genießt meine Anwesenheit und die Vertrautheit zwischen uns. Alle zwei Wochen besuche ich ihn und das schon seit drei Jahren. Ich bin sein Beauftragter für Getränke, Medikamente und Lotto. Warum er Lotto spielt? Keine Ahnung. Er hat früher bei einer Bank gearbeitet und Geldsorgen wird er nicht haben.

Vielleicht ist der Gewinn eines Jackpots der letzte große Traum in seinem Leben.

Benno hat viel erlebt. Er hat die ganze Welt gesehen. Ich kenne fast alle seine Geschichten, die großen und die kleinen Momente. Auch von seinen Schicksalsschlägen hat er mir erzählt. Die Rückschläge haben ihn krankgemacht. Obwohl er erst 74 Jahre alt ist, ist er schon seit vielen Jahren durch seine Krankheiten sehr eingeschränkt. Er kann die Wohnung nicht mehr verlassen. An guten Tagen schafft er es bis zum Briefkasten. Man könnte sagen, dass er in seiner Wohnung gefangen ist.

Das Internet ist für ihn das Tor zur Welt.

Durch die Rentenversicherung ist Benno gut versorgt und eine Freundin kauft regelmäßig für ihn ein. Trotzdem ist er fast immer allein. Das ist meine Motivation: Ich besuche ihn, damit er nicht so oft allein ist. Mir geht es gut. Warum soll ich Menschen, denen es nicht so gut geht, nicht etwas davon abgeben? Benno ist vor allem glücklich, wenn ich seine Computerprobleme behebe. Das Internet ist für ihn das Tor zur Welt. Ich arbeite als selbständiger Berater für Online-Shops und freue mich, helfen zu können, wenn der Computer mal wieder streikt.

Ich habe über „hallo nachbar!“ schon viele interessante Leute kennengelernt.

Das mag ich auch allgemein bei „hallo nachbar!“. Jeder Ehrenamtliche macht das, was er gut kann. Der eine ist handwerklich begabt, die nächste hilft bei Anträgen und wieder ein anderer geht regelmäßig einkaufen. Die Aufgaben sind vielfältig und für jeden ist etwas dabei. Zudem gibt es regelmäßige Treffen mit den anderen Ehrenamtlichen. Wir tauschen uns aus und sprechen über unsere Erfahrungen. Ich habe über „hallo nachbar!“ schon viele interessante Leute kennengelernt. Ab und zu rauchen Benno und ich zusammen eine Zigarette. Während andere ihn verändern wollen, nehme ich ihn so, wie er ist. Gesundheitstipps kann er nicht mehr hören. Neulich habe ich Benno Vla mitgebracht. Mit dem flüssigen Pudding, der ursprünglich aus den Niederlanden kommt, konnte ich ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Jetzt bin ich auch sein Puddingbeauftragter. Ich bin etwas stolz darauf."

Eugen ist nicht der Einzige, der bei uns stolz auf seine Arbeit ist. Daher haben sich auch viele bereiterklärt ihre „Alltagsgeschichten“ zu erzählen!

Wer alle Geschichten lesen möchte, meldet sich einfach telefonisch (0211 15 30 60) oder per Mail (hallo-nachbar@vision-teilen.org) bei uns, um eine eigene Ausgabe von „Alltagsgeschichten“ zu erhalten!